Pfadfinder auf der ganzen Welt haben sich als Ziel gesetzt, den Glauben, dass Frieden möglich ist, weiterzureichen. Als Symbol wird eine Flamme in Bethlehem angezündet und (teils sehr aufwändig) nach ganz Europa transportiert. Dieses Jahr hatten wir die besondere Ehre das Friedenslicht zum Aussendungsgottesdienst nach Wetzlar zu bringen.
Kai und ich waren vormittags am Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens um auf den ICE aus Wien zu warten, mit dem das Licht gebracht werden sollte. Wir waren überrascht wie viele unterschiedliche Pfadfindergruppen hier mit uns gewartet haben. Natürlich waren Pfadfinder der großen Verbände DPSG und VCP dabei (BdP bestimmt auch, hab ich nur nicht gesehen), aber auch viele andere Menschen mit Kluft, Halstuch und Laterne.
Dann ist der ICE eingefahren und alles ging ganz schnell. Einige sind los gerannt um zum richtigen Wagon zu gelangen. Das Friedenslicht-Team kam mit der ersehnten Flamme raus und hat “den Staffelstab” an die wartenden Pfadfinder weitergereicht. Schon war der ICE wieder weg und alle Laternen waren hell.
Wir haben die Laterne vorsichtig nach Niederrad gebracht, mit ein paar Schweißperlen auf der Stirn, weil die Kerze AUF KEINEN FALL ausgehen durfte.
In Niederrad hat sich unsere Gruppe mit Wölfingen, Rovern, Eltern und Leitern vervollständigt und wir sind gemeinsam mit der Kerze (+Sicherheitsgrubenlaterne) nach Wetzlar gefahren. Es hat keine Minute gedauert, da haben die Wölflinge die Eisbahn auf dem Wetzlarer Weihnachtsmarkt entdeckt und das Vorprogramm war für sie (obwohl Tolles geboten wurde) uninteressant. Nach ein paar Pirouetten wurden die Hosen am Lagerfeuer getrocknet und wir sind zum Gottesdienst. Der Dom war proppenvoll. Auch die Niederräder Jungpfadfinder haben wir hier entdeckt, die gerade von einem Geländespiel-Wochenende kamen. Zusammen mit Freunden der muslimischen Pfadfinder haben zwei unserer Wölflinge das Licht feierlich zum Altar getragen. Es wurde nun an die Pfadfinder der Diözese Limburg verteilt.
(Puh geschafft. Das Licht ist nicht ausgegangen!)
Die Wetzlarer Pfadfinder haben uns im Anschluss mit einer spektakulären Feuershow beeindruckt und wir Leiter/Rover hatten kurz Zeit unsere Freunde aus den anderen Stämmen zu grüßen.
Wir sind gut gelaunt mit Poppcornschlacht auf der Rückbank nach hause gefahren.
Doch unser Job ist damit noch nicht getan: Wir wollen auch hier zu hause das Licht weitergeben und unser Mögliches tun, damit sich die Menschen verstehen und Frieden eine Chance bekommt.
Linda